Sidonia Hedwig Zäunemann wird laut Taufregister der Erfurter Kaufmannskirche 1711 als viertes von sieben Kindern und Tochter eines Juristen geboren.1 Ihr Vater ist der kaiserliche Notar und Gerichtsprokurator Paul Nikolaus Zäunemann; ihre Mutter, Hedwig Dorothea Güldemund, ist die Tochter eines kaiserlichen Münzmeisters und Stadthauptmanns.2 Sidonia Hedwig wächst mit den Schwestern Martha Paulina und Johanna Maria Benedictina auf, ihre älteren Geschwister sterben vor ihrer Geburt und ein weiteres, jüngeres Kind stirbt mit einem Jahr. Die Familie lebt im Erfurter Kaufmannsviertel und dort besuchen die Schwestern mutmaßlich die Mädchenschule, die von der Tochter eines Pfarrers, Martha Maria Werder, geführt wird.3
Ab 1734 veröffentlicht Zäunemann erste Gedichte, Balladen, gelehrte Schriften und Briefe in Zeitschriften, vor allem in den Hamburgischen Berichten von neuen gelehrten Sachen. 1737 trägt sie als einzige Frau eine Elegie in einem Epicedium auf den verstorbenen Hamburger Professor Johann Albert Fabricius bei. Ebenso 1737 verfasst sie für den Curieusen und immerwährenden astronomisch-meterologisch-oeconomichen Frauenzimmer- Reise und Hand-Calender eine Vorrede in Gedichtform. Zum Jahreswechsel 1737/38 wird sie durch die Universität Göttingen zur poeta laureata gekrönt. Aus dieser Zeit stammt das Kupferbild, das sie, wie die italienische Professorin der Universität Bologna, Laura Bassi, und die Leipziger Dichterin und poeta laureata der Universität Wittenberg, Christiana Mariana von Ziegler, mit den Insignien der Doktorwürde zeigt: Umhang und Lorbeerkranz.
Im Anschluss daran erscheint ihr umfangreicher Gedichtband Poetische Rosen in Knospen, mit teils veröffentlichten und teils unveröffentlichten Texten. Als letztes veröffentlichtes Werk erscheint 1739 ihre Satire Die von denen Faunen gepeitschten Laster. Im Dezember 1740, einen Monat vor ihrem 30. Geburtstag, stirbt sie auf dem Weg zwischen Ilmenau und Erfurt beim Überqueren eines Flusses bei Hochwasser. Sie bleibt zeitlebens unverheiratet.
Verschiedene Motive und Themen durchziehen Zäunemanns Texte und werden immer wieder aufgegriffen und weiterentwickelt, eins davon ist die Frage der Frauengelehrsamkeit, was die Frau leisten kann und darf, wenn sie es will. Zäunemann träumt nicht nur literarisch davon, in vermeintlich männliche Domänen einzubrechen, wie etwa in ihren Soldatenliedern, sondern setzt dies auch in die Tat um, wenn sie in ein Ilmenauer Bergwerk einfährt und darüber ein Lehrgedicht verfasst, das noch in Goethes Weimarer Bibliothek stehen wird.4
Ausarbeitung Corinna Dziudzia
Digitalisierte Werke
Unkategorisiert
- [Bericht]
- [Das Ilmenauische Bergwerk]
- [Die Wiederwärtigkeit bezeuget, wer uns liebt]
- [Ein kleines Licht scheint in der Ferne bey dunkler Nacht ein Stern zu seyn]
- [Reime für einen Pokal des Herzogs zu Weimar]
- [Widmung]
- Als der Leichnam des Herrn von Milwitz beerdiget wurde
- Als die Frau Maria Eleonora Sontatagin zur Aebtißin gekrönet wurde
- Als ein Frauenzimmer mit ihrem Tänzer im Tanze fiel
- Als Herr Doctor Kunad und Jungfrau Zäunemannin ihre Ringe verwechselten
- Als Herr Doctor Marcius aus der Wüsten rühmlich gienge
- Als Herr Jacretius' zu Jungfer Lohrgen gienge
- Als Herr Johann Balthasar Schmidt zum Rector eingeführt wurde
- Als Herr Kunad den verdienten Doctor Ring empfing
- Als Herr Mertens disputirte
- Als Herr Müller mit der Jungfer Linhardtin sich auf ewiglich verband
- Als Herr Tiemroth zum Decano der Philosophischen Facultät erwehlt wurde
- Als J.A. Fabricius seinen Abschied aus dem Getümmel dieser Welt nahm
- Als Müller seiner Besserin die Witwen-Haube abgenommen
- An Ernst August, Herzogen zu Sachsen
- An Wilhelm, Landgrafen zu Hessen
- Anagramma
- Anagramma [1]
- Anagramma [2]
- Andächtige Betrachtung
- Andächtige Betrachtung über den am Kreuz sterbenden Jesus
- Andächtige Feld- und Pfingst-Gedanken,
- Andächtige Todes-Gedanken
- Andächtige Weyhnachts-Gedanken
- Andächtiges Gebeth zu Gott
- Auf das Absterben der Frau Kanzlar Schultheßin zu Arnstadt
- Auf das Absterben Hn. Doctor Reinhards
- Auf das Absterben Sr. Herrn Doctor Jochs
- Auf das Leich-Begängniß des Herrn von Kreutzburg
- Auf den Fall unserer ersten Eltern
- Auf den Geburts- und Namens-Tag einer guten Freundin
- Auf den Geburts-Tag einer guten Freundin
- Auf den Geburts-Tag einer Priester-Frau
- Auf den Geburts-Tag eines vornehmen Mannes, J.A.P.
- Auf den Herzog von St. Crux
- Auf den Namens-Tag einer ansehnlichen Matrone
- Auf der Frau Hofrath Trierin zu Glücksbrunn Namens-Tag
- Auf der Hochedlen Jungfrau Louisa Christina Trierin
- Auf des Herrn Johann Sigismund Schlottweins Priesterliche Einsegnung
- Auf die Abziehung derer Churfürstl. Maynzischen Soldaten
- Auf die Belagerung und Eroberung der Reichs-Festung Kehl
- Auf die Flüchtigkeit des Lebens
- Auf die Fratscher- und Weltzische Hochzeit
- Auf die G. und F. Hochzeit
- Auf die gelehrten Frauenzimmer
- Auf die Gruft des Herrn Christoph Friedrich von Gottfarth
- Auf die Hommel- und Schelhasische Hochzeit
- Auf die in Amsterdam blühende Musa
- Auf die Natur
- Auf die neu-aufgerichtete Academie Georg-Augusta in Göttingen
- Auf die Reden einer sechzigjährigen Mannes-Person
- Auf die Reise eines gelehrten Freundes
- Auf die Stadt Leipzig
- Auf die Universität Jena
- Auf eben diese Leiche
- Auf eben diese Priesterliche Einsegnung
- Auf eben diese Vermählung
- Auf eben dieses Begräbniß
- Auf eben dieses gelehrten Freundes Namens-Tag
- Auf ein wollüstiges Mannsbild
- Auf eine gewisse artige Liebes-Begebenheit
- Auf eine Hochzeit
- Auf eine Magister-Promotion
- Auf eine Priester-Ordination
- Auf einen andern Gelehrten Freund zum Neuen Jahre 1734
- Auf einen erschrocknen Kaufmann
- Auf einen in der Arzeney erhaltenen Doctor-Hut
- Auf einen Lügner
- Auf einen Taufzettel
- Auf eines Juristen Doctor-Würde
- Auf eines vornehmen Mannes Namens-Tag
- Auf Frau Christiana Eleonora Friderica Gotschöfsky
- Auf Herrn Magister Kunads Namens-Tag
- Auf Herrn Woywods in der Medicin erhaltene Doctor-Würde
- Auf Professor Gottscheds mit Jungfrau Kulmus Verehligung
- Auf vorhergehende Disputation
- Aus dem 17. Capitel des 1. Buchs von Wahren Christenthum
- Aus dem 55sten Capitel des 2. Buchs vom wahren Christenthum
- Bey dem Kirchgang der Herzogin Sophien Charlotten Albertinen
- Bey der Antrits-Predigt Herrn M. Kirchners
- Bey der Hochadlichen Bünau- und Schartischen Ehe-Verbindung
- Biographie: Zäunemann, Sidonia Hedwig
- Buß-Andacht über den 6ten Psalm
- Christus hat mich sehr geliebt
- Da Reichsfreyherr Stettner von Grabenhoff mit Fräulein von Rockhausen wird getraut
- Das durch einen Stern regierte Erfurt
- Das Geburths-Fest des Prinzens Eugenii Herzogs von Savoyen
- Das Ilmenauische Bergwerk
- Das unter Gluth und Flammen ächzende Erfurt
- Das Wort der allerhöchsten Macht
- Der 143. Psalm
- Der Ehstand ist ein schwarzes Meer
- Der Schöpfer, so die Welt gebauet
- Der süsse Perlen-Thau wird erstlich nach der Nacht
- Die Gelehrsamkeit, als das wahre Mittel aus welchem Ehren-Stellen zuerlangen
- Ebenfals auf diesen Todes-Fall
- Ein ander Sendschreiben
- Ein ander Sendschreiben [1]
- Ein ander Sendschreiben [2]
- Ein anderes, über die Wiege eines Kindes
- Ein Christ muß wie ein Mahler seyn
- Ein Sendschreiben
- Ein Sendschreiben [1]
- Ein Sendschreiben [2]
- Ein Sendschreiben [3]
- Ein Sendschreiben an einen andern gelehrten Freund
- Ein Sendschreiben an einen Priester
- Ein Sendschreiben an Frau Oberhofmeisterin von Hohendorf
- Eine Soldaten-Cantata
- Eine Welle treibt die andre, also macht es auch ein Christ
- Entworfene Gedanken von der Nichtigkeit des menschlichen Lebens
- Entworfene Ode über den 118. Psalm
- Etliche so genannte Bouts Rimetz
- Gedanken über den Epheu
- Gedächtniß-Tag
- Geh hin! mein Heyland Jesu Christ!
- Grabschrift
- Grabschrift auf den Herrn von Cummarting
- Grabschrift auf Durchlauchtigkeit zu Maynz
- Heb ich in den freyen Felde meine Augen in die Höh
- Heilige Lebens-Regeln des Apostels Pauli an die Römer
- Heilige Oster-Andacht
- Heilige Weynachts-Feyer
- Herr - - - da dein Auge heut das Neue Jahr erblickt
- Heute da Herr M- - Sinn, sich in der Frau M- - ihren Willen gänzlich stellt
- In ein ander Stambuch
- In ein ander Stambuch [1]
- In ein ander Stambuch [2]
- In ein ander Stamm-Buch
- In ein Stambuch
- In ein Stambuch [1]
- In ein Stamm-Buch
- In ein Stamm-Buch [1]